Zauberernebel und andere Himmelsphänomene

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Osterhase am Strand

Ein kleines Observatorium direkt hinter der Düne

Grün, Lila, Rot und Blau: Derzeit sind diese Farben nicht nur in aller Munde, sondern auch auf vielen Fotos auf Facebook und auf Instagram zu sehen. Denn der nächtliche Himmel ist seit Mitte September erfüllt von Polarlichtern. Dank der starken Sonnenaktivität und der geringen Lichtverschmutzung kann das besondere Naturschauspiel vor allem an der Küste gut beobachtet werden.

Polarlichter, Kometen, besondere Planetenkonstellationen und vor allem die Sterne – Die Menschen waren schon immer fasziniert vom Nachthimmel und seinen beeindruckenden Phänomenen. Seit Urzeiten haben sie in den strahlend hellen Lichtpunkten am Firmament Bilder gesehen und ihnen Namen gegeben. Manch einer hat ihnen sogar die Macht zugesprochen, die Zukunft beeinflussen zu können.

Sternwarten laden dazu ein, sich auf eine Reise ins Universum entführen zu lassen. So auch die Volkssternwarte in Heringsdorf, die sich in der Nähe des Circle of Life-Riesenrades direkt hinter der Düne an der Strandpromenade befindet. „Die Bewegung der Himmelsobjekte ist schon immer eines der faszinierendsten Naturerlebnisse gewesen. Daher gilt die Astronomie als die älteste Wissenschaft“, erzählt Lars Stephan. Der Heringsdorfer Jurist ist seit der Schulzeit begeistert von der Sternenkunde und betreut seit 1990 die Heringsdorfer Volkssternwarte.

Das kleine Observatorium besitzt ein ausfahrbares Dach, so dass man mit dem dann freistehenden Teleskop direkt die Objekte am Himmel beobachten und bis in weit entfernte Galaxien schauen kann. Vom Frühjahr bis in den Herbst kann man an mehreren Abenden in der Woche bei wolkenlosem Himmel ferne Sternbilder und andere Phänomene im Weltall erkunden.

Die Heringsdorfer Sternwarte trägt den Namen des Physikers Manfred Baron von Ardenne, der im Laufe seines Lebens rund 600 Erfindungen und Patente angemeldet hat. Er hat zum Beispiel die erste Technik zur elektronischen Fernsehübertragung entwickelt. In Dresden leitete er ein Forschungsinstitut für Angewandte Physik. Zudem hatte er ein Faible für die Astronomie. Er war es, der 1960 den Bau des Himmelsobservatoriums in Heringsdorf anregte und diesem dafür ein 10-Zoll-Spiegelteleskop schenkte.

Bei den abendlichen Führungen von Lars Stephan lernt man eine Menge über Planeten, Sterne und andere Erscheinungen. Er erklärt und zeigt, wie ein Teleskop funktioniert und lässt die Staunenden auch selbst hindurchschauen. Der Heringsdorfer ist jedoch nicht nur leidenschaftlicher Astronom. Seine eigentliche Liebe gilt der Astrofotografie. Nicht selten würden seine Bilder bis zu 20 oder 30 Stunden belichtet. Die Ergebnisse sind unglaublich: Emissionsnebel von Sternbildern oder Sternentstehungen, die tausende Lichtjahre entfernt sind.

Wer selbst ein Sternengucker ist und Interesse an einer Führung durch die Sternwarte hat, braucht bei klarem Himmel Dienstag-, Mittwoch- oder Donnerstagabend gegen 20.30 Uhr nur zur Sternwarte kommen.

www.sternwarte-usedom.de

Sandra Grüning

Sandra Grüning - Redaktionsteam UsedomTravel

Ich bin Küstenkind. Durch und durch. Mein Herz schlägt für das Meer und die Insel, den Wind im Gesicht und die Weite im Blick. Doch mindestens genauso sehr liebe ich das Schreiben. Denn schreiben bedeutet Leben für mich. Seit vielen Jahren arbeite ich als Journalistin, Redakteurin, Web- und Werbetexterin. In meiner Textwerkstatt Küstenkind kreiere ich mit Leidenschaft, Feingefühl und Kompetenz Werbe-, Web- und Pressetexte, Blog-Beiträge und Bücher. Menschen und außergewöhnliche Orte faszinieren und inspirieren mich dabei – Immer auf der Suche nach neuen Geschichten und spannenden Projekten.

www.textwerkstatt-kuestenkind.de

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