Loslassen - abschalten - genießen
Es ist als tauche man ein, in eine andere Welt – außerhalb von Raum und Zeit. Denn Zeit spielt hier in Grüssow im Lieper Winkel keine große Rolle. Oder zumindest scheint sie hier im Hofcafé Landlust, irgendwie langsamer zu vergehen.
Das Hofcafé Landlust gehört zu einem jener magischen Orte auf Usedom, an denen man sich auf Anhieb wohlig und gut aufgehoben fühlt. Inmitten eines idyllischen Gartens mit Blick auf eine der vielen schilfgesäumten Buchten des Achterwassers und auf die alte Scheune eines Bauerngehöfts sind der Stress und die Hektik des Alltags ganz schnell vergessen.
Das Quaken der Frösche im Schilf, das Zwitschern der Schwalben und ab und zu das Schnauben eines kleinen Ponys sind die einzigen Geräusche, die die Ruhe dieses Ortes untermalen. Hier lässt es sich fernab des Urlaubertrubels aushalten. Entweder an einem der urigen Holztische oder in einem der Strandkörbe, die weitläufig verstreut auf der Wiese des Gartens stehen.
Wenn dann der Kuchen oder die frischen Waffeln serviert werden, fühlt man sich geradewegs in den Schlemmerhimmel gebeamt. Denn der Kuchen ist selbstredend selbst gebacken. Genauso wie die Waffeln selbst gemacht sind. Sieben bis acht Kuchen und Torten bäckt die Chefin des Hauses, Diana Pietsch, täglich. „Die Gewittertorte mit Kirschen, Sahne und Baiser ist allerdings der absolute Renner“, verrät die Wahlusedomerin.
Die einstige Berlinerin kam mit ihrem Mann Thomas 2014 auf die Insel. Schnell wurde aus dem gelegentlichen Urlaubsdomizil eine geliebte Wahlheimat. Ursprünglich wollte Diana Pietsch Wanderern und Radler, die auf ihrer Entdeckungstour durch den Lieper Winkel einen kurzen Stopp brauchten, nur bei Bedarf eine Rastmöglichkeit bieten. Eine Glocke an ihrem Haus lud diese zum Anfragen ein. Doch die Glocke hörte irgendwann gar nicht mehr auf zu läuten. Und das Berliner Paar beschloss, in der alten Scheune ihres Gehöfts ein kleines Garten-Café zu eröffnen. Das war 2017. Seit dem hat sich vor allem durch Mundpropaganda das Hofcafé zu einem der idyllischsten Verweil-Orte der Insel gemausert.
Die olle Scheune haben die Pietschs entrümpelt und liebevoll restauriert. Da Diana Pietschs Mann ein Faible für Altes und Antikes hat, wurden viele Fundstücke zu Dekorationen umgewandelt und verleihen dem Café seinen ganz eigenen Charme. So findet man dort einen alten Schlitten, mit dem die Reetbauern früher das Schilf transportiert haben oder eine alte Wäscheschleuder. Jedes Jahr kommt ein bisschen etwas dazu. So sind die Strandkörbe und die Eiskarte 2019 neu hinzu gekommen.
Wenn Diana Pietsch in ihrer Hexenküche steht – so nennt sie ihre Küche, ist sie in ihrem Element. Dann zaubert sie darin so manche Köstlichkeit. Wer lieber Deftiges mag, für den gibt es Flammkuchen oder auch mal eine kräftige Kartoffelsuppe. Die Rezepte für die Torten und Gerichte haben ihr größtenteils die Grüssower verraten. „Überhaupt habe ich viel von den Einheimischen gelernt – vom Holunderblütensirup bis zur Gewittertorte.“
Ist das Wetter einmal nicht ganz so sonnig – was auf Usedom recht selten vorkommt, können die Gäste sich auch nach drinnen setzen. Nur beheizt ist die Scheune nicht. Aber ob drinnen oder draußen – im Hofcafé Landlust ist es absolut idyllisch. Und aus einem kurzen Stopp können ganz schnell ein paar Stunden entspannender Genuss werden.
Hofcafé Landlust
Dorfstraße 1 in Grüssow
info@usedom-schwalbenhof.de
Geöffnet von April bis Ende Oktober
täglich von 10 bis 17.30 Uhr
Sandra Grüning - Redaktionsteam UsedomTravel
Ich bin Küstenkind. Durch und durch. Mein Herz schlägt für das Meer und die Insel, den Wind im Gesicht und die Weite im Blick. Doch mindestens genauso sehr liebe ich das Schreiben. Denn schreiben bedeutet Leben für mich. Seit vielen Jahren arbeite ich als Journalistin, Redakteurin, Web- und Werbetexterin. In meiner Textwerkstatt Küstenkind kreiere ich mit Leidenschaft, Feingefühl und Kompetenz Werbe-, Web- und Pressetexte, Blog-Beiträge und Bücher. Menschen und außergewöhnliche Orte faszinieren und inspirieren mich dabei – Immer auf der Suche nach neuen Geschichten und spannenden Projekten.
Kommentare
Kommentar von bruni und wolle |
es war einfach himmlich, das wetter, der garten, die torten, der kaffee.
danke.
Kommentar von Ute Reinhardt |
Es gibt keine Zufälle!
Sie sind doch gerade auf dem Jacobsweg und wollten eigentlich bei mir in der alten Dorfschule reingucken: ich hätte Sie verwöhnt. Aber Sie sind nicht gekommen. Schade! Ich habe meinen Mann 2004 auf dem Jacobsweg in Spanien kennengelernt. 800 km in 6 Wochen inclusive eine Woche Santigo ( das Ziel ). Vielleicht sehen wir uns mal so?
Stolperstraße 7
17419 Dargen
Alte Dorfschule
LG❣️Ute Reinhardt
Kommentar von Reinhardt |
Der Artikel ist zauberhaft. Und es stimmt alles genauso. Ich bin immer wieder begeistert, obwohl ich da eine 1/2 Stunde hinfahre. Eigentlich bin ich Berlinerin und hier auf dem Land fährt man sich ja ganz schön viele km zusammen. Aber es lohnt sich immer wieder. LG❣️Ute Reinhardt